Leuchtstofflampenverbot Alles was du wissen musst

Sind LEDs schädlich für die Augen?

LEDs sind die ideale Alternative zur energieverschwenderischen Glühbirne oder zur umweltschädlichen und eher unansehnlichen Energiespar- oder Halogenlampe. Oder etwa nicht?

Nachdem sie den Markt im Sturm erobert hatten, hagelte es natürlich auch Kritik. "LED-Lampen bergen die Gefahr photochemischer Schäden an der Netzhaut", hallt es seit etwa einem Jahr durch die Medien.

Doch was ist da wirklich dran?


Warum stehen LEDs unter Kritik?

Der Anteil des blauen Lichts von LED-Lampen ist Gegenstand der Kritik. Aus technischen Gründen können LEDs kein "weißes" Licht erzeugen. Ähnlich wie die Sonne bedienen sie sich verschiedener Spektralfarben, darunter auch Blau.

Und hier scheint das Problem zu liegen: Blaues Licht ist energiereich und kann daher lichtempfindliche biologische Strukturen wie die Netzhaut negativ beeinflussen. Es ist fraglich, ob LED-Licht tatsächlich in diesem Ausmaß ungesund sein kann. Immerhin arbeitet der Mensch seit mehr als 2 Millionen Jahren erfolgreich bei Tageslicht.  

Um dennoch angemessen vor den Gefahren des blauen Lichts zu warnen, verweisen verschiedene Artikel auf die Ergebnisse einer Studie. Für diese Studie wählten die Forscher Ratten als Versuchstiere.


Erstens ist es fraglich, inwieweit die Augen von Tieren mit denen von Menschen verglichen werden können. Zweitens setzten die Wissenschaftler die Ratten tagelang einer viel zu starken Beleuchtung aus. Aber wir Menschen nutzen LED-Beleuchtung nicht auf diese Weise.

Die ersten LED-Generationen tragen sicherlich zu dem schlechten Image bei. Mit einer Farbtemperatur von 4.000 Kelvin (K) und mehr erzeugten sie kaltes, weißes Licht, das sicherlich nicht zu einer gemütlichen Umgebung beitrug. Dazu kam noch das Flackern, das durch die noch neue Technik verursacht wurde, und die Kopfschmerzen waren vorprogrammiert.




Wie ungesund ist LED-Beleuchtung wirklich?

Moderne, hochwertige LEDs sind heute Stand der Technik. Sie liefern nicht nur warmweißes Licht (≤ 2.700 K), das wir von der oft schmerzlich vermissten Glühbirne kennen. Mittlerweile können alle Farbspektren flimmerfrei erworben werden. Das bedeutet, dass LEDs für nahezu jeden Zweck eingesetzt werden können - von der praktischen Beleuchtung für jeden Arbeitsplatz bis hin zur gemütlichen und dekorativen Lichtquelle für die Wohnung.

Klingt doch alles gar nicht so schlecht, oder?

Und Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn nicht alles genormt wäre.


Die photobiologische Sicherheit von Leuchten und Beleuchtungssystemen ist in der DIN EN 62471 geregelt, die vier Risikogruppen von "frei" bis "hoch" unterscheidet. Das Eidgenössische Institut für Metrologie hat die Blaulichtexposition von LED-Leuchten in verschiedenen Entfernungen mit noch strengeren Messkriterien als in dieser Norm angegeben getestet. Das Ergebnis war, dass alle getesteten Lampen in die freie oder maximale Risikogruppe eins gehören. Das bedeutet, dass sie zwischen 100 und 10.000 Sekunden direkter Einwirkung ohne Risiko verwendet werden können. Und niemand schaut wirklich so lange in eine Lampe!

Es gibt also keinen Grund zur Sorge, solange man sich keinen Theaterstrahler in die Wohnung oder ins Büro stellt. Und zu denen gibt es doch so schöne Alternativen...